Zu diesem Zeitpunkt lebten auf der Insel 455 Menschen in 126 Familien, wobei die
Familien des Lehrers Schertz (oft schrieb er sich auch Scherz) und des Predigers
Bilker nicht mitgezählt wurden. Davon waren allein 27 Familien mit insgesamt 44
Personen auf die Unterstützung ihrer Verwandten angewiesen oder lebten auf
Kosten der Gemeinde.
Die Anzahl der Häuser betrug 102. Allerdings waren mehrere Häuser unbewohnt
oder befanden sich in einem baufälligen Zustand.
Zum Vergleich: Im Jahre 1806 gab es 113 Häuser, 1793 gab es 123 Häuser und
1780 sogar 170 Häuser. Hieraus ergibt sich eine Differenz von 68 Häusern.
Als reichster Einwohner zu dieser Zeit ist Rolof Pieters Meyer mit 3000 Fl.
(Gulden) ausstehendem Kapital, ein Haus im Werte von 500 Fl. und Ländereien
mit einem Wert von 550 Fl. zu nennen.
An zweiter Stelle folgte die Witwe Gerrit Rolofs Meyer. Sie besaß einen Kramladen
und hatte 2000 Fl. Außenstände. Des Weiteren verfügte sie über ein Haus im Wert
von 400 Fl. und über Ländereien im Wert von 500 Fl. Allerdings hatte sie 1800 Fl.
Schulden und nur ein Jahreseinkommen von 100 Fl.
Der einzige Fischer auf der Insel um 1818 war der eingewanderte J. J.
Staghouwer. Dieser hatte zugleich auch die Austernpacht. Im Jahre 1820 kam
Andreas Pieper aus Blankenese hinzu, der ein eigenes Schiff besaß.
Der bedeutendste Landbesitzer mit 42 Diemat war Claas Juist. Er führte u. a.
erfolgreiche Versuche mit dem Anpflanzen von Ellern, Weiden, Eschen und
anderen nützlichen, auf der Insel nicht heimischen Holzarten durch. Die Riede
zwischen dem Ost- und Westland bepflanzte er ebenfalls auf eigene Kosten mit
Helm.
Auf der Insel existierten fünf Kramläden, wovon einer dem Lehrer Schertz
(Scherz) gehörte. Außerdem gab es noch zwei Bäcker, zwei Zimmerleute, zwei
Schuster, einen Chirurgen und eine Hebamme.
1 Fl. = 1 Gulden
Der Gulden ist eine ursprünglich in Florenz geprägte Goldmünze. In Deutschland
war er zunächst als Gold-, später auch als Silbermünze verbreitet.
1 Diemat = 56,7383 a = 5673,38 qm
Das "Diemath" als altes Landmaß erhielt seinen sprachlichen Ursprung aus dem
Wort Demath bzw. Dagmet. Das entsprach der Fläche, die ein guter Arbeiter an
einem Tag mähen konnte. Parallel dazu gab es das Moordiemath. Es entsprach
einer Fläche von 0,9974 ha = 9974 qm.